Kaptein Sabeltann

Kaptein Sabeltann, Quelle: Wikipedia, C. Hill

Kaptein Sabeltann, Quelle: Wikipedia, C. Hill

„Kaptein Sabeltann“ ist eine frei erfundene Seeräubergeschichte. Der Texter und Komponist Terje Formoe hat sie sich 1989 ausgedacht und nur ein Jahr später, am 9. Juli 1990, im Tierpark von Kristiansand auf die Bühne gebracht.

Nicht nur die Hauptperson Kaptein Sabeltann (Kapitän Säbelzahn) wurde im ganzen Land populär, sondern auch die musikalischen Stücke rund um den Seeräuber. Es entstand ein regelrechter Seeräuber-Kult in Norwegen, der bis heute anhält: Neben den Theaterstücken und der Musik, gibt es Bücher, Zeitschriften, Filme, Serien und viele andere Spin-Off-Produkte von Kaptein Sabeltann und seinen Piraten. 2003 hat der Pirat es sogar mit dem gleichnamigen Film auf die norwegischen Kinoleinwände geschafft. Die TV-Serie „Kaptein Sabeltann – Kongen på havet“ läuft noch heute im Fernsehen. Kaptein Sabeltann ist also ein kommerzieller Erfolg in der Kinderunterhaltung in Norwegen geworden.

Schon die erste Kinder- und Familienvorstellung „Kaptein Sabeltann og skatten i Kjuttaviga“, im Tierpark von Kristiansand, war ein Riesenerfolg. Seitdem gab es keinen Sommer mehr, an dem Kaptein Sabeltann nicht sein Unwesen getrieben hat. Anfangs waren die Vorstellungen tagsüber, bis eine Testvorstellung in 1991 dazu geführt hat, dass seit 1992 alle Vorstellungen am Abend stattfinden. Die Dämmerung der Sommerabende, gepaart mit der natürlichen Umgebung der Bucht (Kjuttaviga), machten das kleine Amphitheater zur perfekten Kulisse.

Von 1990 bis 1999 ist die Besetzung nahezu die selbe geblieben. Und Terje Formoe spielte die Hauptperson Kaptein Sabeltann. Seitdem wechselt die Besetzung immer wieder. Die Inhalte der Stücke variieren nahezu Jährlich. Terje Formue ist allerdings immer noch organisatorisch in allen Bereichen hauptberuflich rund um den Seeräuber aktiv. Seit dem Start der Vorstellungen wurden über eine Million Tickets verkauft.

Im Tierpark von Kristiansand gibt es neben dem Amphitheater, der Austragungsort der Theatervorstellungen, eine „karibische Seeräuberstadt“. Dieser Themenbereich („Kaptein Sabeltanns Welt“) beherbergt einige kleine Geschäfte, Kioske und eine Hafenanlage mit dem Schiff des Piraten. Es heißt „Den sorte dame“ – „Die schwarze Dame“.

Wem der Sommer und Norwegen zu weit weg ist, um sich Kaptein Sabeltann einmal live anzuschauen, kann sich auf youtube umschauen und eine der ersten (1994, mit Terje Formoe) Aufführungen ansehen.

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Nordische Filmtage Lübeck

Nordische Filmtage Lübeck

Nordische Filmtage Lübeck

Die Nordischen Filmtage Lübeck fanden in diesem Jahr zum 55. Mal statt. 1956 ergriff der Lübecker Filmclub die Initiative und veranstaltete die Filmtage zum ersten Mal. 1971 übernahm die Stadt Lübeck die Trägerschaft des Festivals und richtet es seither in Zusammenarbeit mit den Filminstituten und Filmstiftungen Skandinaviens und den Filminstitutionen der baltischen Länder aus.

Die Filmtage Lübeck haben in Deutschland und Europa ein Alleinstellungsmerkmal. Präsentiert werden ausschließlich Filme aus dem Norden und Nordosten Europas und dadurch ist es auf diesem Kontinent gleichzeitig das größter seiner Art.

Jedes Jahr werden Ende Oktober/Anfang November fünf Tage lang die neuesten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Schweden und natürlich Norwegen vorgestellt.

Ein großer Meilenstein für den norwegischen Film wurde im vergangenen Jahr mit dem Spielfilm Kon-Tiki erreicht. Der Abenteurer Thor Heyerdal ist mit dem gleichnamigen Floß 1947 über den Pazifik gesegelt. Er wollte mit seiner Crew beweisen, dass es möglich gewesen ist, Polynesien von Südamerika aus zu besiedeln. Diese Reise hat er dokumentarisch mit einer Kamera festgehalten und 1952 dafür einen Oscar erhalten. Die Verfilmung dieser Reise von 2012 war der Eröffnungsfilm der Nordischen Filmtage von 2012. Die Hauptdarsteller waren in Lübeck vor Ort um ihren Film zu präsentieren und wurden groß gefeiert. Die Verfilmung war anschließend ebenfalls für einen Oscar nominiert, doch dieses Mal hat es für Norwegen leider nicht gereicht.

In diesem Jahr standen aus Norwegen insgesamt drei Spielfilme, drei Dokumentationen, sechs Kurzfilme, neun Kinder-/Jugendfilme und zehn Filme der Retrospektive auf Programm des Festivals, welches von Linde Fröhlich, der künstlerischen Leitung, zusammengestellt wurde. Linde Fröhlich hatte 2012 die große Ehre vom norwegischen Botschafter Sven E. Svedman, im Auftrag des Königs, in den Stand des Ritters 1. Klasse des Königlich Norwegischen Verdienstordens erhoben zu werden.

In diesem Jahr konnte der norwegische Spielfilm Jeg er din bei der Jury des NDR Filmpreises punkten und gewann ex aequo mit einem dänischen Film. Der Preis war mit 12.500 EUR dotiert.

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