Ingvar Ambjørnsen – norwegischer Schriftsteller
Der heute in Hamburg lebende Ingvar Ambjørnsen ist einer der bekanntesten und produktivsten Autoren der norwegischen Gegenwartsliteratur. Schwarzer Humor, eine hervorragende Menschenkenntnis und die treffende, detailgetreue, schonungslose Darstellung des Milieus zeichnen seine Werke aus.
Spätestens seit der Verfilmung seiner Elling– Romane kennt man ihn auch hier in Deutschland…
Ingvar Even Ambjørnsen wurde am 20.05.1956 in Tønsberg (Vestfold) geboren und wuchs in Larvik auf. 1984 zog er nach Hamburg, wo er seitdem wohnt, und heiratete 1985 die Deutsche Gabriele Haefs, die seine Bücher ins Deutsche übersetzt. Er debütierte 1981 mit dem Roman 23-salen. Es folgten Sarons ham (1982, Deutsche Ausgabe: Sarons Haut, 1988) und Den siste revejakta (1984, Deutsche Ausgabe: Der letzte Deal, 1995). In seinen frühen Büchern, die stark von seiner eigenen Biographie geprägt sind, schildert er die Hippie- und Freakszene der Siebzigerjahre in Norwegen. Sein großer Durchbruch gelang ihm 1986 mit dem Roman Hvite niggere (Deutsche Ausgabe: Weiße Nigger, 1992), der einen ungeschminkten Einblick in die Drogenszene und auf junge Menschen, die sich der Rebellion verschrieben haben, gibt.
Ambjørnsen ist ein vielseitiger Schriftsteller, der auch Krimis, Essays, Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat, die sich in Norwegen enormer Beliebtheit erfreuen. Die Kinderbuchserie Samson und Roberto ist auch hier in Deutschland gern gelesen. Seinen größten kommerziellen Erfolg feierte er mit der Elling– Serie, welche die Werke Utsikt til paradiset (1993, Deutsche Ausgabe: Ausblick auf das Paradies, 1998), Fugledansen (1995, Deutsche Ausgabe: Ententanz, 1996), Brødre i blodet (1996, Deutsche Ausgabe: Blutsbrüder, 1997) und Elsk meg i morgen (1999, Deutsche Ausgabe: Lieb mich morgen, 2001) umfasst. Elling ist ein sozial unangepasster Außenseiter, der von Ingvar Ambjørnsen mit viel Einfühlungsvermögen und einer guten Mischung aus Ernst und Humor dargestellt wird. Neben den Büchern waren auch die drei Verfilmungen Publikumsschlager.
Seine späteren Werke thematisieren Angst, Einsamkeit und das Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens. Zu nennen sind hier der Erzählband Sorte mor (1994, Deutsche Ausgabe: Schwarze Mutter, 1999), die Kurzgeschichten Dukken i taket (2001, Deutsche Ausgabe: Die Puppe an der Decke, 2004) und Delvis til stede (2003, Deutsche Ausgabe: Teilweise abwesend, 2009) und die Romane Innocentia Park (2004, Deutsche Ausgabe: Innocentia Park, 2006), En lang natt på jorden (2007, Deutsche Ausgabe: Eine lange Nacht auf Erden, 2013) und Opp Oridongo (2009, Deutsche Ausgabe: Den Oridongo hinauf, 2012).
Ingvar Ambjørnsen wurde mit zahlreichen norwegischen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zu den wichtigsten gehören der Brageprisen (1995 für Fugledansen), der Buchhändlerpreis (1996 für Brødre i blodet) und Det Norske Akademis Pris (2009).
Weitere Infos:
Ingvar Ambjørnsen i Cappelen Damm Forlag
Ingvar Ambjørnsen auf Facebook
Ingvar Ambjørnsens Bloggseite
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Verdal - hier wurde norwegische Geschichte geschrieben
Verdal ist eine Kommune im Trøndelag, die sich von der schwedischen Grenze im Osten bis zum Trondheimfjord im Westen erstreckt. Die größte Touristenattraktion ist Stiklestad mit seiner Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Hier fand im Juli 1030 die berühmte Schlacht bei Stiklestad statt, in der Olav der Heilige sein Leben verlor. Ihr könnt seinen Fußspuren auf dem St. Olavsweg folgen und durchquert dabei Verdal.
Mitten durch Verdal fließt der Fluss Verdalselva, an dessen Mündung in den Trondheimfjord Verdalsøra, das administrative Zentrum der Kommune, liegt. Verdalsøra, das auch kurz Verdal genannt wird, hat seit 1998 den Stadtstatus und ist seitdem zur fünftgrößten Stadt des Trøndelag angewachsen. Knapp 8.300 Einwohner leben hier, in der gesamten Kommune sind es rund 15.000. Die Haupteinnahmequelle der Kommune ist traditionell die Landwirtschaft, aber mehr und mehr wird auch hier die Industrie zum größten Arbeitgeber. Zudem gibt es einen großen Kalkstein im Tromsdalen.
Die Spuren menschlicher Besiedlung Verdals gehen zurück bis ins Steinzeitalter. Zuerst wurden Menschen an der heutigen Grenze zu Schweden sesshaft, später in den tiefer gelegenen Tälern. In den Tälern wurden Objekte gefunden, die von landwirtschaftlicher Nutzung schon in der Jungsteinzeit erzählen. Funde aus späterer Zeit zeigen die typischen Bauernhöfe der Gegend, erzählen vom Adel und den Orten des Mittelalters.
Verdal ist reich an historischen Ereignissen. Zweifellos ist die Schlacht bei Stiklestad im Jahr 1030 das wichtigste. Später im Großen Nordischen Krieg (1699 – 1721) fiel der schwedische General Carl Gustav Armfelt in Verdal ein, um nach Trondheim zu gelangen. Erreicht hat er die Stadt nie. Im Jahre 1893 erlangte die Kommune traurige Berühmtheit, als eine Gesteinslawine, der sogenannte Verdalsraset, ins Tal stürzte und es nahezu komplett unter sich begrub. 116 Menschen und tausende von Tieren fielen ihr zum Opfer. Das Ereignis gilt als größte Naturkatastrophe der Neuzeit auf dem norwegischen Festland.
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