Kjerag – Ein besonderes Ausflugsziel
Der Kjerag ist wie der Preikestolen ein begehrtes Ausflugsziel für Wanderer und liegt nicht unweit vom Preikestolen ebenfalls am Lysefjord und ist auch ein Felsplateau. Viele Touristen verbinden diese Ausflugsziele daher auch miteinander. Außerdem hat sich der Kjerag in den letzten Jahren als „Sprungschanze“ für Base Jumper entwickelt.
Eine Anfahrt zum Kjerag bietet sich von Stavanger aus an. Dort geht es über die E39 in Richtung Ålgård bis man auf die E45 abbiegen muss. Durch eine atemberaubende Landschaft, die den einen oder anderen Stopp nahelegt, folgt man dann weiter der Beschilderung bis zum Lysebotn. Es bietet sich die Möglichkeit bis auf 932 Höhenmetern vorzufahren. Dabei sollte man jedoch die Jahreszeiten beachten. In den Wintermonaten ab Oktober ist die Strecke meist wegen des Schnees geschlossen und wird im Mai erst wieder freigegeben. Das Auto kann man jedoch auch weiter unten am Berg abgestellen, auf dem Parkplatz Øygardsstøl. Ein Parkschein kostet 60 norwegische Kronen. In der Nähe des Parkplatzes kann man sich zudem noch einmal stärken, denn es gibt dort Essen und Trinken zu kaufen.
Am Parkplatz erhält man auf zahlreichen Wandertafeln hinreichend Informationen zum Streckenprofil, so dass man sich bereits im Vorfeld überlegen kann, wo man am besten rastet oder wie man sich die Kräfte einteilt. Wenn es dann endlich losgeht ist das erste Stück das schwierigste, da man dort erst einmal noch 200 Höhenmeter bis zur ersten Anhöhe überwinden muss. Ist das geschafft muss man einfach nur den roten „T“s folgen, die die Wanderroute markieren. Die Tourismusbehörde hat zudem für unerfahrene Wanderer an den steilsten Stellen Hilfsmittel angebracht, die das vorwärts kommen merklich erleichtern.
Nach ungefähr sechs Kilometern, bei denen es stetig auf und ab geht, hat man den Kjerag erreicht. Für Wagemutige, die sich bis an die Kante heran trauen, bietet sich ein eindrucksvoller Blick 1000 Meter tief auf den Lysefjord. Ein Stückchen weiter erreicht man dann auch den berühmten Kjeragbolten. Dabei handelt es sich um einen kleineren Gesteinsblock, der zwischen zwei Felswänden eingeklemmt ist. Viele Touristen klettern auf diesen Block, um eins der spektakulärsten Bilder machen zu lassen, was es in Norwegen gibt.
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Stadtbummel in Oslo – Fram Museum
Fridtjof Nansen, geboren 1861, war einer der großen norwegischen Forscher und Entdecker. Er überquerte 1888 als erster Mensch Grönland über das Inlandseis hinweg. Zur Vorbereitung auf seine nächste Expedition ließ er die „Fram“ bauen, die heute auf der Museumsinsel Bygdøy zu besichtigen ist.
Nansen hatte die Theorie aufgegriffen, nach der es durch die Drift des Eises im Arktischen Ozean möglich sein sollte, den Nordpol zu erreichen bzw. ihm möglichst nahe zu kommen. Ein herkömmlich konstruiertes Schiff wäre bei dem Versuch mit dem Eis zu driften jedoch unweigerlich zerquetscht worden und so reifte in Nansen die Idee ein spezielles Schiff bauen zu lassen.
Mit Hilfe von Sponsoren ließ Nansen die Fram (deren Name im norwegischen „vorwärts“ bedeutet) bauen, die gegenüber anderen Schiffen einige Besonderheiten hatte. So wies der Rumpf einen unüblichen dreieckig – abgerundeten Rumpfquerschnitt auf, der dazu führen sollte dass das Schiff vom Eis nach oben gedrückt und nicht zerquetscht wurde. Die hölzernen Außenwände des Rumpfes waren ca. 50 cm dick und im inneren des Schiffes mit zahlreichen Streben zusätzlich versteift.
Im Jahr 1893 stach die Fram von Vardø aus in See. An Bord waren neben Nansen 12 weitere Männer, unter Ihnen Kapitän Otto Sverdrup und Frederic Hjalmar Johannsen, der später auch an der Südpolexpedition Amundsens teilnahm.
Die Theorie der Eisdrift entpuppte sich in der Realität jedoch nicht als brauchbar und so verließen Nansen und Johannsen im März 1895 – zwei Jahre nach Beginn der Reise – das Schiff und machten sich mit Hundeschlitten auf den Weg in Richtung Nordpol. Am 8. April 1895 erreichten die Beiden mit einer geographischen Breite 86° 13,6′ N einen neuen Rekord in der bis dahin größten erreichten Annäherung an den geographischen Nordpol. Den Nordpol erreichten sie jedoch nicht.
Da die Kälte ihnen inzwischen sehr zugesetzt hatte entschied Nansen die Expedition abzubrechen und die beiden Männer begannen den gefahrvollen Rückweg. Erst am 13. August 1896 erreichten sie wieder Vardø, und Nansen verschickte zahlreiche Telegramme mit der Nachricht seiner sicheren Rückkehr. In Tromsø kam es am 21. August 1896 zu einem Wiedersehen zwischen Nansen, Johansen und den übrigen Expeditionsteilnehmern, die inzwischen auch mit der Fram wieder in Norwegen eingetroffen waren.
Die Fram wurde noch bis 1912 als Expeditionsschiff genutzt, sie war zwischen 1912 und 1920 in einem Dock, wurde jedoch nicht gewartet und begann zu zerfallen. Auf Initiative von Lars Christensen, Otto Sverdrup und Oscar Wisting wurde die Fram seit den 1920er Jahren restauriert. Ab 1935 wurde das Schiff im speziell dafür gebauten Frammuseum ausgestellt. Besucher können dort das mit originalem Interieur versehene Schiff besichtigen. Im Museum werden zudem die drei Polarfahrten der Fram dargestellt; weiterhin gibt es eine umfangreiche Ausstellung zu den Arktis- und Antarktisgebieten. Da das Museum keine Heizung oder Klimaanlage besitzt, ist besonders im Winter warme Kleidung zu empfehlen.
Das Frammuseum ist am Bygdøynesveien 36 zu finden, die Öffnungszeiten variieren je nach Saison und sind hier zu finden: http://www.frammuseum.no/Visit-the-Museum/Opening-hours.aspx
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