Luxus längs der Landschaftsroute Sognefjellet
Eine einfache Herberge mit dem Nötigsten, und Plumpsklo draußen auf dem Hof? – Das war gestern. Norwegen macht seine Wander-Stationen zu wahren Architekten-Wettbewerben, wie das jünste Beispiel aus dem Nationalpark Jotunheimen zeigt. Als Glanzlicht auf der höchsten Pass-Straße des Nordens steht seit kurzem der spektakuläre Erweiterungsbau der traditionsreichen “Sognefjellshytta”; ein Berghotel auf 1434 Metern Höhe. Seit dem 18. September steht ein moderner Mittelteil zwischen den bestehenden Bauten. Die Neu-Konstruktion aus Breitschichtholz und Glas ist zu großen Dreiecken ausgeformt, sodass Licht und die wechselnden Stimmungen der Hochgebirgslandschaft im Inneren optimal wahrgenommen werden. Geschützt und unabhängig vom Wetter ist der Gast so immer nahe der Natur und kann den Ausblick auf die herrliche Landschaft genießen.
Verantwortlich für den Ergänzungsbau der Sognefjellshytta zeichnen gemeinsam das Architekturbüro Jensen & Skodvin, die Bezirksregierung Oppland sowie die Abteilung Landschaftsrouten der norwegischen Straßenbehörde. Die Aufwertung der Rastplätze und Herbergen längs der so genannten Landschaftsrouten ist ein nationales Anliegen und führt in ganz Norwegen zu reger Renvovierungsarbeit und kreativen Architekt-Entwürfen. Die Sognefjellshytta liegt an der Sognefjellet-Landschaftsroute von Lom nach Gaupne. Sie hat eine Länge von 108 km und überquert das Hochgebirge in 1434 Metern Höhe. Im Winter ist diese Straße für den Autoverkehr gesperrt.
Die Sognefjellshytta ist Ausgangspunkt für Wanderungen in den Jotunheimen Natonalpark. Der 1.145 Quadratkilometer große Nationalpark umfasst unter anderem 27 der höchsten Gipfel Norwegens sowie zahlreiche Seen und Gletscher.
Weitere Infos zur => Sognefjellet-Landschaftsroute
Weitere Infos zur => Sognefjellshytta (norwegisch)
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Hamar Sagatun
Eigentlich wäre Hamar Sagatun nur irgendein gewöhnlicher Stadtteil von vielen. Er enthält einen Friedhof, eine moderne und frisch renovierte Schwimmhalle, sowie einen Park mit Sportplätzen, einen Kindergarten und vor allem Wohnhäuser. Doch am Ende des Sagatunvegen, einer schmalen Allee des Viertels, stehen vier denkmalgeschützte Häuser.
Sie alle wurden im 19. Jahrhundert gebaut. Unter den vier Häusern ist das Haus mit der Nummer 47C eines der Geschichtsträchtigsten des Landes. Denn unter allen Volkshochschulen Norwegens, wurde hier die erste errichtet. Gegründet haben sie Herman Anker und Olaus Arvesen 1864. Die beste Zeit hatte die Schule in ihren ersten 10 Jahren. 1873 übernahm Arvesen die Schule und leitete sie allein. Dabei zog er mit der Einrichtung in das benachbarte Gebäude. 1891 wurde sie geschlossen.
Die vier Gebäude wurden von dem Architekten Emil Victor Langlets gezeichnet. Dabei handelt es sich um den selben Architekten, der auch das Stortinget, das Parlament in Oslo, entworfen hat.
Das Haus mit der Nummer 47A, welches 1867 fertig gestellt wurde, war lange Zeit ein Wohnhaus mit mehreren Wohnungen. Dieses wie auch alle anderen Häuser sind komplett aus Holz gebaut. Es ist sehr verschachtelt und hat eine unauffällige Hintertreppe als Fluchtweg. Mit all den Jahren ist es sehr heruntergekommen und war somit äußerst Renovierungsbedürftig. Heute ist es ein Zentrum für psychisch erkrankte Menschen und das Zentrum trägt den Namen “Sagatun Brukerstyrt Sentrum”. Das Haus wurde von ihnen komplett selbst renoviert und heute auch geleitet und gestaltet. Die Kosten für die Renovierung wurde größtenteils von ihnen selbst gesammelt und zusätzlich auch vom Staat gefördert. Honoriert wurde die Arbeit mit Besuchen diverser Politiker. So waren u.a. die neue Ministerpräsidentin Norwegens Erna Solberg als auch der norwegische Gesundheitsminister Jonas Bahr Støre dort zu Besuch. Die Eröffnung wurde zusammen mit der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit gefeiert. Seit der Gründung 2009 genießt die Einrichtung immer mehr an Aufmerksamkeit und Popularität, da das Konzept ausschließlich mit Erfolgen geprägt ist und eine kostenlose Anlaufstelle für Hilfebedürftige darstellt.
Das benachbarte Gebäude ist vor einigen Jahren größtenteils abgebrannt. Aufgrund dessen, dass es unter Denkmalschutz stand, durfte es nur unter der Bedingung abgerissen werden, dass es genau so wieder gebaut wird, wie es die Pläne des ursprünglichen Architekten vorgeben.