Finnmark – Land der Samen
Die Finnmark ist nicht nur die nördlichste Provinz Norwegens sondern auch die östlichste. Ein Besuch lohnt sich nicht nur des Nordkaps wegen. Die Natur ist einzigartig – an den Küsten arktisch geprägt und ein Paradies für Seevögel, im Landesinneren findet ihr wilde Berge, reißende Flüsse, Wälder und weite Ebenen. Fünf Nationalparks gibt es in dieser Region.
Die Finnmark ist die größte Provinz Norwegens und hat die geringste Einwohnerdichte, rund 73.000 Menschen leben hier auf einer Fläche von 48.637 km². Sie ist in 19 Kommunen eingeteilt, die wichtigsten Städte sind Alta, Hammerfest, Kirkenes, die Provinzhauptstadt Vadsø, Vardø und Honningsvåg. Die Ölindustrie, Fischerei, Tourismus, die Rentierhaltung und der Bergbau haben sich als die bedeutendsten Einnahmequellen etabliert.
Auch wenn das Nordkap als der nördlichste Punkt des europäischen Festlands gilt, ist das eigentlich Kinnarodden auf der Nordkyn-Halbinsel. Der östlichste Punkt liegt auf der Insel Hornøya in der Kommune Vardø. An die Finnmark grenzt im Westen die Provinz Troms, im Süden Finnland und im Osten Russland. Vor den Küsten im Norden und Osten erstrecken sich das Nordmeer und die Barentsee. Die Fjorde und Häfen sind auch im Winter dank des Golfstroms eisfrei.
Seit über 10.000 Jahren ist die Finnmark bewohnt, davon zeugen diverse Gräber, Siedlungsreste und Felszeichnungen. Heutzutage leben neben Norwegern auch Samen, Kvener und Finnen in dieser Provinz. Hier gibt es den größten samischen Bevölkerungsanteil, deren Spuren reichen mindestens 2.000 Jahre zurück. Die erste dauerhafte norwegische Siedlung wurde im 13. Jahrhundert gegründet. 1307 wurde in Vardø die erste Kirche eingeweiht. Auf Grund der reichen Fischvorkommen vor den Küsten und den damit verbundenen Arbeitsplätzen gab es im 18. und 19. Jahrhundert mehrere Einwanderungswellen aus Finnland und Schweden. In einigen Gemeinden im Osten wird auch heute noch Finnisch als bevorzugte Sprache verwendet.
Die Finnmark ist eines der interessantesten Reiseziele Europas. An 11 Stellen legt die Hurtigruten an, und Kirkenes ist als “Endstation” weltberühmt geworden. Sehenswert sind die zum Weltkulturerbe zählenden Felszeichnungen von Alta, das Alta-Museum, die Nordlyskatedralen in Alta, der Alta-Canyon (die größte Schlucht Nordeuropas), die Kirche und das Rathaus in Hammerfest, natürlich das Nordkap mit dem Nordkapmuseum und der -halle, die Festung Vardøhus, Finnkjerka in der Kommune Lebesby, das Vadsø-Museum und vieles mehr. Ein wichtiger Anziehungspunkt für Besucher sind die möglichen Outdoor-Aktivitäten. In der Finnmark können auch ungewöhnliche Sportarten wie Schneeschuhlaufen, Rentier- und Hunderennen ausgeübt werden.
Weitere Infos:
www.finnmark.no
www.bookfinnmark.com
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Trollfjell Geopark (Mittelnorwegen)
2013 wurde der Trollfjell Geopark etabliert. Er umfasst sechs Kommunen – Brønnøy, Vega, Vevelstad, Sømna, Bindal (alle Nordland) und Leka (Nord-Trøndelag). Seine Fläche beträgt insgesamt 10.082 km². Davon entfallen 6.763 km² (67%) auf das Meer, 3.319 km² (33%) sind Landfläche. Die Grenzen entsprechen den kommunalen Grenzen. 2015 wurde der Antrag eingereicht, den Park in die Liste der UNESCO Global Geoparks aufzunehmen.
Seit Generationen gilt die Küstenlandschaft von Leka im Süden des Trollfjell Geoparks bis Vevelstad im Norden als außerordentlich schöne und fruchtbare Landschaft. Das Klima, der Boden, die Meeresressourcen, die Topographie und die einzigartige Kulisse, geschaffen von der Bergwelt und dem natürlichen Licht, definieren diese legendäre Küstenlinie. Bedingungen, die so nirgendwo anders auf der Welt zu finden sind. Im Zentrum des Parks ist der Torghatten zu finden, der berühmte Berg mit dem Loch in seiner Mitte. Mehr als 12.000 Inseln und Schären liegen vor der Küste und bilden einen besonders schönen Schärengarten.
Der Trollfjell Geopark zeigt einen 500 Millionen Jahre andauernden geologischen Makrozyklus auf. Das Grundgestein besteht aus Felsen, die einst unter, in und entlang eines alten Ozeans – dem Iapetus – gebildet wurden. Sie weisen die Struktur einer ozeanischen Kruste und den Übergang zu kontinentalen Schichten sowie die endgültige Schließung dieses Ozeans auf. Durch die Kollision zweier Kontinentalplatten “verschwand” das alte Meer, und es wurde die kaledonische Bergkette herausgehoben. Das geschah vor ca. 400 Millionen Jahren. Die heutige Landschaft bildet den Rand eines neuen Ozeans – dem Atlantik. Die geologischen Prozesse während der Eiszeiten haben die Felsen aus der Vergangenheit wieder aufgedeckt und geformt.
Weitere Infos:
www.trollfjellgeopark.no
facebook.com/trollfjellgeopark
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